Unsere Gemeinschaft hat zwei neue Diakone. DEO GRATIAS! Am Samstag, 4. Juli, spendete Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz unseren beiden Mitbrüdern Florian Bauer und Stephan Waxenberger das Sakrament der Diakonenweihe. Wegen der Coronabeschränkungen durften maximal 180 Gläubige an der feierlichen Liturgie in der Pfarrkirche St. Anna teilnehmen. Aber für alle, die kommen durften, war die Weihe ein Fest des Glaubens. Nach den liturgischen Einschränkungen der letzten Wochen durften wir ganz neu erleben, wie sehr der gemeinsame Gottesdienst die Herzen zum Herrn erhebt. Sursum corda!
Vor allem der Bereitschaft von Bischof Schwarz haben wir es zu verdanken, dass unsere beiden Kandidaten die Weihe jetzt im Juli empfangen konnten. Ursprünglich war der Termin für März geplant gewesen, musste aber wegen der Pandemie verschoben werden. Seither warteten Florian und Stephan auf diesen für sie so wichtigen Tag. Florian verriet bereits im Vorfeld die Gründe seiner besonderen Vorfreude auf die Weihe „Ich freue mich auf die tiefere Vereinigung mit Christus, auf das unauslöschliche Siegel, dass meiner Seele durch die Handauflegung des Bischofs eingeprägt werden wird. Und darüber, anschließend die Menschen als Diakon segnen zu dürfen, den Segen Gottes auf sie herabzurufen. Und natürlich darauf, hoffentlich bald eine Taufe spenden zu dürfen. Nicht zuletzt freue ich mich, das Wort Gottes verkünden und auslegen zu dürfen.“
Ab jetzt darf er das alles. Und Diakon Stephan ebenso. Bischof Schwarz verdeutlichte in seiner Predigt mit verschiedenen Bildern das Wesen der Diakonenweihe. Durch den Empfang des Sakramentes wird das Leben der beiden Kandidaten selbst zum „Sakrament“, zu einem „heiligen Zeichen“, das in der Welt das Wirken Gottes sichtbar machen soll. Ihr ganzes zukünftiges Leben als Diakone soll Zeugnis sein für die „Lebenshingabe Gottes“ an den Menschen. Diakonsein und Priestersein lässt sich darum nicht auf eine Reihe von Funktionen innerhalb der Gemeinde reduzieren. Funktionen in und für die Gemeinde kann man aufteilen – er macht dieses und sie macht jenes. „Damit kommen wir in der Kirche nicht weiter“, so der Bischof. Denn wie das Muttersein nicht teilbar ist, so ist auch das Diakonsein eine ganzheitliche Lebensform. Nur aus dieser Perspektive wird auch der Zölibat verständlich, der ein Zeugnis ist für eine Lebenshingabe, die im Himmel vollendet wird.
Für die Verwandten und Bekannten der beiden Weihekandidaten, die aus Deutschland an der Weihe teilgenommen hatten, war es nach monatelangen liturgischen Einschränkungen das erste Mal, wieder eine Messe mit Weihrauch, Weihwasser und Kirchenchor zu erleben. Dass es in der Liturgie keinen Friedensgruß gab, war zu verschmerzen – stattdessen schlug Bischof Schwarz einen „Friedensblick“ vor. Blickkontakt geht schließlich coronakonform. Einzige Ausnahme vom vorgeschriebenen 1-Meter-Abstand war die herzliche Umarmung, die er den beiden neugeweihten Diakonen schenkte, und die sie ihrerseits – ermutigt durch ein Schmunzeln des Bischofs – mit ihrer eigenen Familie teilten.
Nicht gegen die Kontaktbeschränkung verstießen die Weihekandidaten, als sie sich in das „Netz des Gebets“ fallen ließen, das die Gläubigen knüpften – im geistigen Sinn, versteht sich. Während die Diakone ausgestreckt auf dem Boden lagen, sangen alle Anwesenden die Allerheiligenlitanei. Denn als Diakon – so Bischof Schwarz – muss man getragen sein von der Fürbitte des gläubigen Volkes und aller Heiligen.
Paul Schindele, der Generalobere unserer Ordensgemeinschaft, bekräftigte in seinen Schlussworten seinen Dank an den Bischof, der trotz aller Unwägbarkeiten die Weihe zugesagt hatte. Nach dem gemeinsamen Mittagessen aller Gäste zusammen mit dem Bischof beim Gasthaus Pitzl in Blindenmarkt fand man sich am Nachmittag nochmals in der Blindenmarkter Pfarrkirche ein zu einer Dankandacht.
Diakon Stephan Waxenberger wird die Zeit seiner weiteren Vorbereitung auf die Priesterweihe in der Pfarre Blindenmarkt verbringen. Diakon Florian Bauer wird zukünftig in Haus Assen in Deutschland tätig sein.
Ausblick: Die Priesterweihe von Diakon Florian Bauer und Stephan Waxenberger wird am 7. Mai 2021 im Stift St. Florian in Österreich stattfinden.
(Die folgenden Fotos sind in maximaler Auflösung HIER downloadbar.)
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