von Maria Dux
Auch in diesem Jahr trafen im Laufe des Freitagabends, dem 30. September, wieder gut 100 große und kleine Gäste zum traditionellen Familienwochenende im Schloss Assen ein und erfüllten es mit Leben: Die einen unternahmen ihre ersten Entdeckertouren durch die langen und großen Flure, während die anderen schon eine erste Runde Inliner-Hockey unter Flutlicht absolvierten. – Der Weg in ein gemeinsames Wochenende war beschritten.
Die heilige Messe eröffnete den Samstag und nach einem gemütlichen Frühstück wartete mal wieder ein buntes Programm, das für jedes Alter etwas bereithielt: Während die Eltern sich religiös und spirituell fortbildeten, begaben sich die Kinder und Jugendlichen an die Arbeit, um ihr handwerkliches Geschick zu erproben. Da wurde geschnitten, gesägt, geklebt, gebohrt, gemalt und geschliffen bis nach zweieinhalb Stunden, in der so manche Geduldsprobe bewältigt werden musste, sehenswerte Kunstwerke entstanden waren. Die nächste Station auf dem Weg durchs Wochenendprogramm war das gemeinsame Große Spiel: Die Bevölkerung von Aquila bat um Hilfe beim Wiederaufbau, da ein Erdbeben ihre Kirchen zerstört hatte. Dafür musste allerdings erst einmal Geld beschafft und entsprechende Baumaterialen besorgt werden. Leider war die Gegend um Aquila von lauter Räubern besetzt, die ihre Chance witterten, sich an den zugezogenen Helfern zu bereichern. Schließlich hatten aber trotz der Widrigkeiten alle Gruppen ihre Materialien beisammen und konnten den Modellbau ihrer Kirchen starten. So entstand im Innehof von Schloss Assen eine riesige Werkstatt mit großen und kleinen Dombaumeistern, in der aus Umzugskarton mit Transparentpapier, Wasserfarbe und viel Kreativität neue Kirchenmodelle entstanden. Ein weiterer Höhepunkt des Samstags war die abendliche Filmpremiere des Films über das große Karl-May-Theater vom Assenfest. Gemeinsam mit Nachbarn, Helfern, Schauspielern und Gästen wurde die tolle gemeinschaftliche Leistung der Entstehung des Theaters Der Ölprinz bestaunt. Der obligatorische Besuch beim Schlossgespenst, der Krikedilie, durfte in den Abendstunden natürlich auch nicht fehlen. Seinen Abschluss fand dieser Tag in einer stimmungsvollen Abendrunde und dem gemütlichen Beisammensein. Der letzte Besuch zu später Stunde ging natürlich zum lieben Gott, der mitten unter den Teilnehmern in der Schlosskapelle wohnte.
IHM galt auch das Hauptaugenmerk mit der Feier der heiligen Messe am Sonntagvormittag. Groß und Klein ließen sich von der feierlichen Liturgie unter musikalischer Mitgestaltung eines eigenen Chores ergreifen und in einer packenden Predigt die Liebesglut zu Jesus und dem katholischen Glauben wieder zu einem brennenden Feuer entfachen. Im Anschluss brachen die Eltern zu einem schönen Herbstspaziergang in die westfälischen Wälder auf, während sich die Kinder und Jugendlichen noch einmal auf dem Inliner-Hockey-Platz oder beim Baseball austobten. Nach einem festlichen Sonntagsschmaus begann das große Putzen und Aufräumen, an dem sich alle beteiligten – wie auch schon während des gesamten Wochenendes. Denn Schloss Assen als „Mit-Mach-Hotel“ erforderte den Einsatz und Bereitschaft aller, sich sowohl an der Ausgestaltung des Programms als auch an den einzelnen Küchen- und Aufräumdiensten zu beteiligen: „Zusammenkommen ist ein Beginn, zusammenbleiben ist ein Fortschritt, zusammenarbeiten ist ein Erfolg“ (Henry Ford). Nach einem letzten gemütlichen Zusammensein mit regem Austausch bei Kaffee und Kuchen hieß es auch schon wieder „Nehmt Abschied Brüder…“.
Was bleibt, ist die Erinnerung an ein harmonisches Wochenende, das von Groß und Klein der unterschiedlichsten Couleur mitausgestaltet wurde. Man kann es treffend mit den Worten der kleinen heiligen Theresia, die an diesem Wochenende ihren Festtag feierte, zusammenfassen: „Verschiedenheit muss kein Grund für Rivalität sein, sondern Ermutigung, am eigenen Weg nicht stehen zu bleiben.“
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