Es ist für die Priesteramtskandidaten der SJM üblich, jedes Jahr zur Spätsommerzeit eine gemeinsame mehrtägige Fahrt zu unternehmen. Ziel der diesjähren Fahrt war die Provence/Südfrankreich.
Unsere erste Station ist das kleine Provinzstädtchen St. Maximin de la Saint Baume. Was gibt es dort besonderes zu entdecken? Keine Geringere als die heilige Maria Magdalena soll hier gestorben sein. In der gotischen Kathedrale wird unter anderem ihr Haupt verehrt. Mehrere Indizien bezeugen, dass die besondere Verehrung dieser großen biblischen Heiligen zu Recht an diesem Ort besteht: Den aktuellen Forschungsstand erläutert uns Père Florian, der zuständige Pfarrer. Von ihm erhalten wir auch die Erlaubnis, die Hl. Messe in der Gruft zu feiern, wo ihre sterblichen Überreste aufbewahrt werden.
Die hl. Maria Magdalena bleibt unsere Begleiterin: Von Saint Maximin aus geht es zu Fuß in zwei Tagen über den Gebirgszug Saint Baume zur der Grotte, wo die heilige Büßerin den letzten Teil ihres Lebens verbracht hat. Wir können in der Grotte die Hl. Messe feiern und kommen bei Dominikanern unter, die an diesem Ort seit 800 Jahren wirken.
Landschaftlich so imposant wie schön sind Les Calanques, Steilküsten an der Mittelmeerküste bei Cassis. Bei der dortigen Wanderung und einem Picknick auf einem Felsen 200 Meter oberhalb der Brandung lernen wir das Mittelmeer von einer seiner besten Seiten kennen.
Ein weiterer Höhepunkt unserer Fahrt schließt sich direkt an: Der Besuch der SJM-Pfarrei in Toulon, wo wir die nächsten Tage verbringen werden. Von den dortigen Mitbrüdern und Pfarrmitgliedern aufs herzlichste aufgenommen, nehmen wir am Pfarreileben teil: Durch liturgische und musikalische Dienste, Besuch der Gottesdienste, Teilnahme an einer abendlichen Fatimaprozession durch das Stadtviertel … In guter Erinnerung wird uns der Sonntag bleiben, an dem wir von verschiedenen Familien der Pfarrei in Zweiergruppen zum Mittagessen eingeladen werden: Die Erfüllung eines biblischen Gebots „Esst und trinkt, was man euch vorsetzt…“ [Lk 10,7] ist selten leichter gewesen.
Einen Abend dürfen wir mit unserem Mitbruder Pater Axel verbringen. Aus Platzgründen allerdings nicht bei ihm zuhause, sondern im Garten des bischöflichen Palais. Leider weilt der Hausherr gerade bei Pater Pio in Italien, aber der Technik sei Dank: Bischof Mgr. Rey lässt sich über Videotelephonie bei uns „blicken“ und heißt uns in seinem Anwesen willkommen.
Ebenso herzlich gestaltet sich der Besuch im bischöflichen Priesterseminar, wo wir zunächst der Hl. Messe beiwohnen und anschließend beim gemeinsamen Mittagessen einen freundlichen Austausch mit den Seminaristen pflegen.
Die letzte Etappe unserer SJM-Fahrt besteht in einer zweitägigen Wallfahrt nach Cotignac zur Notre Dame de la Grace und zum hl. Josef, die der Tradition nach dort erschienen ist und dort daher besonders verehrt werden. Ein passendes Endziel unserer Fahrt: Galt es doch, in dieser Woche nicht nur unsere natürlichen Ressourcen zu erneuern, sondern auch den Schutz und Beistand der besonderen Patrone unserer Gemeinschaft für das kommende Studienjahr herabzuflehen. Merci au bon Dieu!
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