Unsere Neupriester haben ihre erste heilige Messe gefeiert. Am Samstag, 11. Oktober, brachte P. Daniel Artmeyer zum ersten Mal das heilige Opfer in der Blindenmarkter Pfarrkirche dar, am Sonntag folgte ihm P. Manuel Stelzer. Deo Gratias für alle damit verbundenen Gnaden.
Die erste heilige Messe eines Neupriesters – seine „Primiz“ – ist etwas ganz besonderes. Für den Priester selbst, aber auch für die Gläubigen. „Früher hat man gesagt, dafür lohne es sich, ein paar Schuhsohlen durchzulaufen,“ erklärte P. Franz Krenzel, Pfarrer von Blindenmarkt, bei seiner Begrüßung. „Und heute sind es wohl eher ein paar Autoreifen“, fügte er schmunzelnd hinzu.
P. Daniel Artmeyer feierte seine Primiz in der forma extraordinaria als levitiertes Hochamt. Hier machten sich die intensiven Proben im Vorfeld bezahlt. Die Primizpredigt hielt P. Hans-Peter Reiner, Generalvikar der Kongregation. Als er vor Jahren zu einem Missionseinsatz nach Kasachstan entsandt wurde, fand er an seinem Koffer einen kleinen Zettel kleben: „Lieber Hans-Peter, mach’s gut, behüt‘ dich Gott! Mama“, war da zu lesen. Auf gleiche Weise – den Zettel hatte er zur Predigt mitgebracht – sorge sich auch Maria, unsere himmlische Mutter, um uns, und gerade um ihre Priesterkinder.
Am Sonntag begann die Feier am Auhof. In einem festlichen Zug wurde P. Manuel Stelzer durch die Blindenmarkter Blaskapelle vom Kloster zur Pfarrkirche geleitet. Die Primiz fand anstelle der regulären Pfarrmesse statt, in der forma ordinaria mit den Texten des Festes Maria Heimsuchung, dem Patronatsfest der SJM. Bischof Küng hatte dazu ausdrücklich seine Zustimmung gegeben. P. Paul Schindele hielt als Generalobere die Predigt. „Späzle, Mister-Fröhlich, fleißiger Student, Fußball, Familie“, das waren seine fünf Stichpunkte, anhand derer er den Gläubigen kurz den Neupriester vorstellte und anschließend einige Wesenspunkte des katholischen Priestertums veranschaulichte. Pointiert formuliert: „Was für den Schwaben die Spätzle sind, das ist für den Priester Christus.“ Diese Zentriertheit auf Christus bedeute auch, dass ein Priester seine Aufgaben nie als „eigene Projekte“ sehen dürfe, sondern immer als „Gottes Projekte“. Nur auf diese Weise könne ein priesterliches Leben – das ansonsten „permanent burn-out-gefährdet“ sei ‒ gelingen.
Nach der Primizmesse waren alle Gläubigen zum Mittagessen in den Auhof eingeladen. Einen feierlichen Abschluss fand das randvoll gefüllte Wochenende mit der Dankandacht in der Hauskapelle des Auhofs. „Besonders die Liturgie war himmlisch“, so das Resümee eines Besuchers.
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