Jeder Donnerstag ist »Villatag« – für die Novizen im Auhof der Tag, an dem sie tagsüber nicht an den strengen Rhythmus der gewöhnlichen Hausordnung gebunden sind, sondern bei Bewegung und frischer Luft „auslüften“ können. Konkret bedeutet das, dass nach dem Frühstück irgendeine besondere Unternehmung angesagt ist: Wanderungen in der Umgebung, Bergtouren auf die nahe gelegenen Gipfel der Voralpen oder auch Arbeitseinsätze bei irgendwelchen SJM-Baustellen. Ein Ziele des Villatages ist es, durch körperlichen Ausgleich den Kopf wieder frei zu bekommen für das alltägliche Leben im Noviziat, das von vielen geistlichen und intellektuellen Übungen geprägt ist.
Allerdings geht es nicht nur um frische Luft und Abwechslung vom Ordensalltag. Aus unserer Jugendarbeit mit den Pfadfindern wissen wir, wie positiv sich körperliche Herausforderungen auf die Persönlichkeitsentwicklung und Willensstärke auswirken. Die Erfahrung, dass nach vier Stunden Marsch die Füße irgendwann schwer werden – dass man es aber trotzdem ans Ziel geschafft hat – ist wertvoll für ganz verschiedene Bereiche, die mit der körperlichen Anstrengung vordergründig nichts zu tun haben: Für das Durchhalten im trockenen Phasen des geistlichen Lebens, für die Ausdauer bei Durststrecken im Studium, für die Treue in den Mühen des pastoralen Alltags. Das ist der tiefere Sinn des Villatags, der viel mehr ist als ein bloßer Ausflug.
Hier ein paar Fotos von einem Villtag auf den Ötscher.
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