Am vergangenen Sonntag, 22. Juni, haben wir mit großer Anteilnahme in unserer Kirche in Maleizen/Belgien eine Gedenkmesse für den kürzlich verstorbenen Pastor Emiel Herroelen gefeiert. Weil in Belgien das Fronleichnamsfest auf diesen Tag fiel, hat sich an die feierliche Hl. Messe eine kleine Prozession durch unseren Park angeschlossen.
Pfarrer Herroelen war für die Kirche in Flandern keine unbedeutende Persönlichkeit. Auch wir, die SJM, haben ihm viel zu verdanken, nicht zuletzt die Möglichkeit, unser Apostolat nach Flandern auszubreiten.
Als Spätberufener wurde Herroelen 1968 in der Diözese Mecheln-Brüssel zum Priester geweiht. Nach verschieden Kaplansstellen wurde er als Pfarrer in Nossegem ernannt, wo er 26 Jahre segensreich wirkte. Von der geistlichen Not in Belgien bewegt, ging er im Jahre 1997 mit großen Plänen in die Pension. Er wollte etwas für die Priesterberufungen tun. Kurzerhand kaufte er das desolate „Alte Kloster“ in Maleizen bei Brüssel und ließ es komplett renovieren. Mit einer kleinen Gruppe von sechs jungen Männern gründete er die Gemeinschaft Christus Sacerdos als eine Art Priesterseminar. Auch ein Schulprojekt wurde gestartet. Aufgrund verschiedener Schwierigkeiten, nicht zuletzt wegen der schwierigen kirchenpolitischen Situation in Belgien, scheiterten beide Projekte. 2007 zog sich Herroelen aus Maleizen zurück. Einige Zeit darauf erkrankte er schwer und starb nun am 10. Juni, dem Gedenktag des sel. Priesters Edward Poppe, im Krankenhaus zu Diest, dem Geburtsort des hl. Johannes Berchmans.
Wenn er auch seine großen Pläne nicht umsetzen konnte, so hat Herroelen doch vielen jungen Männern auf dem Weg ihrer Berufung helfen können. Einige seiner früheren „Seminaristen“ sind heute Priester in verschiedenen Diözesen und Gemeinschaften.
Auch wir, die SJM, die wir nun im „Alten Kloster“ wirken dürfen, sehen uns gegenüber Herroelen in einer Dankesschuld und bemühen uns, sein Werk weiterzuführen, zur Ehre Gottes und zum Wohle der Kirche.
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